vom 9. Mai 2016
 
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Liebe Freunde der Tiere,
 
die Universität Salzburg hat der Ikone der Verhaltensforschung, dem Nobelpreisträger Konrad Lorenz, dieser Tage die Ehrendoktorwürde wieder entzogen, die sie ihm selbst 1983 angetragen hatte. Die angeführten Gründe sind dünner als das Papier, auf dem sie niedergeschrieben und veröffentlicht wurden. Sie werfen ein blamables und niederschmetterndes Charakterbild auf die handelnden Figuren, auf ihr Denken, auf ihr Wesen, auch wenn sie sich im Professorenornat als integre Personen wähnen, oder - nach Günther Anders-„das Versagen ihres Gewissens verwenden sie als Beweis für ihre Integrität“.
 
Wir beobachten an diesem Fall eine kriecherische und knechtische Menschengruppe, deren Glanz im Wesentlichen aus der Reflexion des Lichtes, aus der Strahlkraft, kam, die von dem großen Geist des Konrad Lorenz in ihr kleinkariertes Leben leuchtete. So zumindest 1983, als man den berühmten und weltweit geschätzten Nobelpreisträger ehrenhalber promovierte. Wie war man stolz, den Saum seines wissenschaftlichen Mantels - für sie viel zu groß - berühren zu dürfen. Die Salzburger Zwerge trugen die Schleppe des Giganten, demutsvoll, mit vor Bewunderung gesenktem Haupt. Die Universität Salzburg sonnte sich in der medialen Wärme dieser Promotion. Jeder konnte vom Kuchen des großen Geistes naschen.
 
Drei Jahrzehnte später kamen Zeiten, Regierungen und Professoren, die unter dem Deckmantel eines allgemeinen Meinungsdiktats – als politische Korrektheit umschrieben – Unredlichkeit und Unaufrichtigkeit als Markenzeichen installierten.
 
Sie suchten nicht die Wahrheit, weder in der Wissenschaft noch in der Gesellschaft, sondern ihr eigenes Wohl. Man setzte persönliche Zwecke als Ziel, Wissenschaft verkam zum Vorwand, wurde Nebensache, persönliches Fortkommen und widerlichste Unterwerfung unter den mediokren Zeitgeist wurde ihnen Handlungsmaxime.  Konrad Lorenz wurde Opfer ihrer charakterlichen Niedertracht, als sie meinten, ein zweites Mal seinen Glanz in ihre beschränkte Welt zu holen, wenn sie den alle Überragenden aus ihrer Mitte verbannen würden, um den Geisteszwergen ihrer Umgebung zu imponieren.
 
Aber man hatte eins nicht bedacht. Die Aberkennung der Ehrendoktorwürde machte deutlich, dass der Geistesgigant in ihrer Gemeinschaft der Kleingeister nicht gut aufgehoben war, er war dort deplaziert, zeigte doch der Vergleich mit ihm tagtäglich ihre Kleinheit, ihre Bedeutungslosigkeit, ihre wissenschaftliche und menschliche Inferiorität. So wenig wie der Fuchs im Hühnerstall seine Heimat finden kann, so wenig konnte der Geistestitan unter subalternen Wichten eine Heimat haben. Die Aberkennung der Ehrendoktorwürde war das klare Eingeständnis von ihnen, Konrad Lorenz ist keiner von uns. Er gehört zu den Großen, wir aber gehören für immer zu den Kleinen. Man hat ihn dadurch von der Schmach befreit, im gleichen Atemzug mit diesen Knirpsen genannt zu werden. Dafür gebührt der Universität Salzburg Dank.
 
 
In diesem Zusammenhang verweisen wir noch auf „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit“, die Kornrad Lorenz formuliert hat:
 
(1) Die Übervölkerung der Erde, die jeden von uns durch das Überangebot an sozialen Kontakten dazu zwingt, sich dagegen in einer grundsätzlich »un-menschlichen« Weise abzuschirmen, und die außerdem durch die Zusammenpferchung vieler Individuen auf engem Raum unmittelbar aggressionsauslösend wirkt.
 
(2) Die Verwüstung des natürlichen Lebensraumes, die nicht nur die äußere Umwelt zerstört, in der wir leben, sondern auch im Menschen selbst alle Ehrfurcht vor der Schönheit und Größe einer über ihm stehenden Schöpfung.
 
(3) Der Wettlauf der Menschheit mit sich selbst, der die Entwicklung der Technologie zu unserem Verderben immer rascher vorantreibt, die Menschen blind für alle wahren Werte macht und ihnen die Zeit nimmt, der wahrhaft menschlichen Tätigkeit der Reflexion zu obliegen.
 
(4) Der Schwund aller starken Gefühle und Affekte durch Verweichlichung. Fortschreiten von Technologie und Pharmakologie fördern eine zunehmende Intoleranz gegen alles im geringsten Unlust Erregende. Damit schwindet die Fähigkeit der Menschen, jene Freude zu erleben, die nur durch herbe Anstrengung beim Überwinden von Hindernissen gewonnen werden kann. Der naturgewollte Wogengang der Kontraste von Leid und Freude verebbt in unmerklichen Oszillationen namenloser Langeweile.
 
(5) Der genetische Verfall. Innerhalb der modernen Zivilisation gibt es – außer den »natürlichen Rechtsgefühlen« und manchen überlieferten Rechtstraditionen – keine Faktoren, die einen Selektionsdruck auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung sozialer Verhaltensnormen ausüben, wiewohl diese mit dem Anwachsen der Sozietät immer nötiger werden. Es ist nicht auszuschließen, daß viele Infantilismen, die große Anteile der heutigen »rebellierenden« Jugend zu sozialen Parasiten machen, möglicherweise genetisch bedingt sind.
 
(6) Das Abreißen der Tradition. Es wird dadurch bewirkt, daß ein kritischer Punkt erreicht ist, an dem es der jüngeren Generation nicht mehr gelingt, sich mit der älteren kulturell zu verständigen, geschweige denn zu identifizieren. Sie behandelt diese daher wie eine fremde ethnische Gruppe und begegnet ihr mit nationalem Haß. Die Gründe für diese Identifikations-Störung liegen vor allem in mangelndem Kontakt zwischen Eltern und Kindern, was schon im Säuglingsalter pathologische Folgen zeitigt.
 
(7) Die Zunahme der Indoktrinierbarkeit der Menschheit. Die Vermehrung der Zahl der in einer einzigen Kulturgruppe vereinigten Menschen führt im Verein mit der Vervollkommnung technischer Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu einer Uniformierung der Anschauungen, wie sie zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte bestanden hat. Dazu kommt, daß die suggestive Wirkung einer fest geglaubten Doktrin mit der Zahl ihrer Anhänger wächst, vielleicht sogar in geometrischer Proportion. Schon heute wird mancherorts ein Individuum, das sich der Wirkung der Massenmedien, z. B. des Fernsehens, bewußt entzieht, als pathologisch betrachtet. Die entindividualisierenden Effekte sind allen jenen willkommen, die große Menschenmassen manipulieren wollen. Meinungsforschung, Werbetechnik und geschickt gesteuerte Mode helfen den Großproduzenten diesseits und den Funktionären jenseits des Eisernen Vorhanges zu gleichartiger Macht über die Massen.
 
(8) Die Aufrüstung der Menschheit mit Kernwaffen beschwört Gefahren für die Menschheit herauf, die leichter zu vermeiden sind als jene, die den vorher besprochenen sieben Vorgängen entspringen.
 
("Die acht Todsünden ..." übernommen von https://huetestrubbel.wordpress.com/2016/05/02/die-acht-todsunden-der-zivilisierten-menschheit/)
 
 
Herzliche Grüße
für pro iure animalis
 
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
 
 
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