vom 25. Januar 2017
 
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Liebe Freunde der Tiere,
 
unsere Kollegen von Wildtierschutz Deutschland (www.wildtierschutz-deutschland.de) haben eine wichtige Petition gegen die Fuchsjagd ins Leben gerufen, die wir unterstützen und hiermit auch Sie um Unterstützung bitten:

Von Daniel Peller, Gießen

Am 5. Januar 2017 hat der „Jagdverein „Hubertus“ Gießen u. Umgebung e.V.“ auf seiner Internetpräsenz eine Einladung zu den sog. „Fuchswochen 2017“ veröffentlicht. Während dieser „Fuchswochen“, die zu dieser Zeit vielerorts in Deutschland ausgerufen werden, findet traditionell eine besonders intensive Bejagung von Füchsen statt. Doch ist diese alte Tradition aus heutiger Sicht zeitgemäß und sinnvoll? Wir sagen nein!

Die Jagd auf Füchse ist nun einfacher, da die Füchse sich in ihrer Paarungszeit befinden und deshalb weniger vorsichtig als üblich sind. Zudem sind durch den Schnee aktive Baue und Wechsel leichter zu finden. Dies wird alljährlich ausgenutzt, um innerhalb von kurzer Zeit im Rahmen der Fuchswochen auch im Kreis Gießen möglichst viele Füchse zu töten. Im Jahr 2012 waren es beispielsweise 66 Füchse und im Jahr 2013 waren es sogar 106 Füchse (und einige andere Tiere), die alleine im Kreis Gießen den Jägern während den Fuchswochen zum Opfer gefallen sind – Tiere, die wichtige Funktionen in unserem Ökosystem wahrnehmen, empfindsame Wesen, Individuen mit Charakter, die zur selben Familie ‘Canidae‘ gehören, wie unsere geschätzten Haushunde und viele Eigenschaften mit ihnen teilen.

 

 
Hier unterschreiben

Wir sehen in der Fuchsjagd allgemein und in den Fuchswochen im Besonderen nichts weiter als ein grausames Treiben, für das es keinerlei sinnvolle Rechtfertigung gibt, denn

 
  • die Jagd auf Füchse ist kein geeignetes und schon gar kein nachhaltiges Mittel, einen sinnvollen Beitrag zum Natur-, Arten- und Wildtierschutz zu leisten.
  • die Jagd auf Füchse hat generell keine regulierende Wirkung auf den Fuchsbestand, sondern kann sogar letztendlich zu einem Anstieg der Fuchspopulation führen.
  • die Jagd auf Füchse ist kein geeignetes Mittel um die Befallsrate von Füchsen mit Wildkrankheiten (wie z. B. den Befall mit dem Fuchsbandwurm) zu reduzieren oder der Verbreitung von Wildkrankheiten vorzubeugen, sondern begünstigt die Verbreitung von Wildkrankheiten unter Füchsen sogar.
  • die Jagd auf Füchse ist kein geeignetes Mittel, um bedrohte Arten zu schützen. Viele verschiedene Faktoren haben dazu geführt, dass es in unserer Kulturlandschaft unter den Tieren sowohl Gewinner als auch Verlierer gibt. Die Füchse tragen keine Schuld an dieser Entwicklung. Allerdings erfüllen Füchse und andere Beutegreifer wichtige Aufgaben im Ökosystem, die sie für einen gesunden Wildbestand unverzichtbar machen.
  • in Zeiten von Geflügelpest („Vogelgrippe“), Myxomatose (bei Kaninchen) und Hasenpest (Tularämie) in Hessen ist es geradezu unverantwortlich, Füchse – die natürliche Gesundheitspolizei – durch die Jagd dezimieren zu wollen. Füchse schützen durch die Erbeutung von kranken Tieren und die Beseitigung von Aas auch bedrohte Arten (z. B. Rebhühner, Hasen) vor der Ansteckung mit gefährlichen Seuchen, verhindern die Ausbreitung von kranken Tieren und leisten damit einen unschätzbar wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung des gesamten Wildbestands und auch zum Schutz von bedrohten Arten.
  • auch die angebliche sinnvolle Nutzung der getöteten Füchse (z. B. die Verwertung des Pelzes) stellt aus unserer Sicht keinen vernünftigen Grund für die massenhafte Tötung von Füchsen dar. Echtpelzprodukte sind unweigerlich mit Leid und Tod von Tieren verbunden und es besteht keinerlei Notwendigkeit für Pelzprodukte als Kleidung oder vermeintlich modisches Accessoire. Zudem ist nur ein kleiner Bruchteil der Felle aus der Jagd überhaupt für eine Verwertung geeignet.
Umwelt-, Natur-, Arten- und Wildtierschutz bewegen sich im Spannungsfeld vieler Interessengemeinschaften. Ohne weitreichende Veränderungen (vor allem bei Jagd und Landwirtschaft) und Maßnahmen zum Schutz und zur Schaffung von ursprünglichen Naturflächen, die einen reichhaltigen Lebensraum für ALLE Tiere bieten, wird sich die ernste Situation für viele Tierarten in Deutschland nicht verbessern, sondern weiter verschlechtern.

Die Jagd auf Füchse leistet hierzu keinen sinnvollen Beitrag, sondern schadet Natur und Tierwelt und letztendlich auch uns Menschen auf vielfache Weise. Die Jagd auf Füchse muss daher eingestellt werden! Anstatt Füchse als Sündenböcke zu opfern und damit über die tatsächlichen Missstände in unserer Kulturlandschaft hinwegzutäuschen, müssen endlich sinnvolle und nachhaltige Konzepte zum verbesserten Umwelt-, Natur-, Arten- und Wildtierschutz erarbeitet und gegen die Unvernunft anderer Interessengemeinschaften durchgesetzt werden.

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition gegen die Fuchsjagd hier.

Eine ausführliche und anhand zahlreicher Quellen belegte Erläuterung und Begründung unserer Forderungen zu diesem komplexen Thema ist ausdrücklich ein Bestandteil dieser Petition, wird jedoch aufgrund der Zeichenbeschränkung des Petitionstextes in einem separaten Dokument bereitgestellt. Der komplette Petitionstext inkl. der ausführlichen Begründung und der Quellenangaben ist hier abrufbar.

 
 
Herzliche Grüße
für pro iure animalis
 
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
 
 
Weitere Infos unter:
www.pro-iure-animalis.de

 
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